Vorsorge für den Krisenfall
Die Gasversorgung in Deutschland ist bedingt durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die in der Folge durch Russland stark reduzierten russischen Gaslieferungen nach Deutschland eingeschränkt. Insgesamt steht weniger Energie zur Verfügung. Neben steigenden Energiepreisen hat dieses eine Energieknappheit zur Folge. Dieses trifft die Bevölkerung insbesondere in den Wintermonaten.
Die Bundesregierung hat zwischenzeitlich durch zahlreiche Maßnahmen entgegengewirkt, so wurden unter anderem durch den Bau von LNG-Terminals alternative Möglichkeiten der Lieferung von Flüssiggas nach Deutschland geschaffen und auch eine Gaspreisbremse beschlossen, um die Bevölkerung finanziell zu entlasten. Die Energielage kann im Moment als relativ stabil bewertet werden, denn die Gasspeicher sind zu rund 90% gefüllt. Die Versorgungssicherheit für Erdgas ist laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aktuell gewährleistet.
Dennoch appelliert auch die Stadt Lage an alle Bürgerinnen und Bürger, weiterhin Vorsorge- und Einsparmaßnahmen für eine mögliche Energiemangellage oder den Krisenfall zu treffen. Neben Vorsorgemaßnahmen sind insbesondere Maßnahmen zum Gas- und Stromsparen notwendig. Die Erzeugung von Strom benötigt in vielen Fällen auch Gas, somit führt die Einsparung von Strom auch zu einer Reduzierung des Gasverbrauchs. Dieses gilt nicht nur für Privathaushalte, sondern vor allem auch für öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Institutionen.
Um für den Krisenfall gerüstet zu sein und im Vorfeld notwendige (Schutz)-Maßnahmen zu definieren sowie die aktuelle Energielage regelmäßig zu bewerten, hat auch die Stadt Lage einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) gebildet. Diesem Gremium gehören neben der Verwaltungsleitung und weiteren zuständigen Bereichen der Verwaltung, ein/e Vertreter/in der Polizei und der Feuerwehr an. Situationsbedingt werden weitere ereignisspezifische Mitglieder, z. B. von Versorgungsunternehmen, hinzugezogen. Diese Beratungen des SAE-Gremiums erfolgen auch immer in enger Verbindung/Abstimmung mit dem Kreis Lippe, dem die originäre Zuständigkeit für den Katastrophenschutz obliegt.
Auch auf Kreisebene sind Vorbereitungen für mögliche Szenarien getroffen worden. So ist ein Konzept für die kommunale Aufstellung von Anlaufstellen für die Bevölkerung im Krisenfall erarbeitet worden. Daneben sensibilisieren der Kreis Lippe und die angehörigen Kommunen auf verschiedenen Ebenen Träger unterschiedlichster Einrichtungen zu Vorkehrungen für den Notfall.
Weitere Details sind einer lokalen Informationsbroschüre mit einem Leitfaden für den Krisen- und Katastrophenfall zu entnehmen.
Darüber hinaus stellt auch der Kreis Lippe über seine Internetseiten »Im Krisenfall vorbereitet sein« zusätzliche Informationen bereit.
Weitere Informationen zur Vorsorge für den Krisenfall
Zur Information und zur Vorsorge für den Krisenfall stehen zahlreichen Informationen im Internet zur Verfügung
Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen
Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Vorratskalkulator
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Wirtschaft NRW - Jede Kilowattstunde zählt
Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW
FAQ zum Notfallplan Gas
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
"Leuchttürme" als Anlaufstellen im Krisenfall
Anlaufstellen für Notfälle während eines Blackouts sind sogenannte „Leuchttürme“. Diese werden errichtet, wenn ein länger anhaltendes, flächendeckendes Schadenereignis, wie ein Stromausfall, über mehrere Stunden hinweg auftritt.
Vor Ort wird hilfesuchenden Bürgern ermöglicht, dort Notrufe für Polizei und Rettungsdienste sowie für die Feuerwehr abzusetzen. Darüber hinaus werden Personen in jedem „Leuchtturm" vertreten sein, um Hilfe in schwierigen Situationen zu leisten und Fragen zu beantworten.
Für die Stadt Lage (Kernstadt und Ortsteile) sind folgende Gebäude als „Leuchttürme“ vorgesehen:
- Schulzentrum Werreanger, Breite Str.3, Lage
- Feuerwehrgerätehaus Hagen, Liemer Str. 25, Lage
- Feuerwehrgerätehaus Hörste, Hörster Bruch 26, Lage
- Feuerwehrgerätehaus Heiden, Clausewitzstr.13, Lage
- Feuerwehrgerätehaus Kachtenhausen, Bielefelder Str.276, Lage
- Feuerwehrgerätehaus Pottenhausen, Helpuper Str. 2, Lage
„Leuchttürme“ sind mit Notstrom ausgestattet. Sie dienen jedoch nur als Anlaufstelle im Notfall, es handelt sich nicht um einen Aufenthaltsort oder eine Notunterkunft. Eine längerfristige Betreuung findet dort nicht statt.
Hilfe zur Selbsthilfe - Im Krisenfall vorbereitet sein
„Nicht jede Krise ist vorhersehbar, dennoch ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. Ob Starkregen oder Sturmwarnung, ein lang anhaltender Stromausfall oder eine kalte Heizung über Tage: Bei großflächigen Schadenslagen können Rettungskräfte und organisierte Hilfe nicht überall gleichzeitig sein. Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Wer vorbereitet ist, kann sich selbst, Angehörigen und Nachbarn helfen“, so schreibt der Kreis Lippe, um auf die eigens für mögliche Schadensereignisse zusammengestellten Internetinformationen hinzuwiesen. Die Themen Gasmangellage, Stromausfall, Hochwasserschutz, Warnung der Bevölkerung und Brennstoffwechsel werden behandelt. Unter www.kreis-lippe.de/krisenfall stehen für Bürgerinnen und Bürger umfangreiche Tipps zur Selbsthilfe zur Verfügung.
Darüber hinaus sind auch beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) Informationsmaterialien verfügbar. Auf der Website des BBK sind Informationen zu allen wichtigen Themen – vom Lebensmittelvorrat bis zum Notgepäck – um persönlich für den Notfall gerüstet zu sein – abrufbar. Der “Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ gibt Hilfestellung unter anderem zu Hochwasser, Stromausfall und Hausapotheke. Sie können die Broschüre beim BBK herunterladen. Gedruckte Exemplare des Notfallratgebers sind im Lagenser Rathaus im Bürgerservice erhältlich.